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Bild von Reiffenstein
Carl Theodor Reiffenstein (1820-1893)
Landschaftsmaler und Frankfurter Bildchronist
Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.

Suchergebnis für Kleiner Rahmhof

Band 2, Seite 55
Rahmhof | Zeughaus daselbst
Biebergasse 2
E.202ab
Juni 1866
Am Rahmhofsthor über dem Bogen die Jahreszahl 1667, dieselbe Zahl treffen wir auch über dem Thor des Zeughauses im Rahmhof. Es ist dieses ein großes Gebäude mit einem steilen Dache und hohen steinernen weitausschauenden Giebeln, die Mauern ebenfalls bis unter das Dach von Stein und sehr dick mit tiefen Fensterblenden.
An der östlichen Seite im Hofe steht in der Mitte des Hauses ein achteckigter Treppenthurm mit einem geschweiften Helmdach geschlossen. Im Inneren des Hauses werden die Decken durch mächtige Träger von Eichenholz unterstützt. In diesem Hause, nachdem es seiner Bestimmung als Zeughaus entfremdet und die Räume und Speicher zu Magazinen eingerichtet und vermiethet waren, befand sich in den 30er Jahren bis zu dem Jahr 1848 der Malersaal des hiesigen Stadttheaters, und da ich drei volle Jahre lang als Schüler der Theatermaler Meiler und später Hoffmann in diesen Räumen arbeitete, so sind mir dieselben sammt der ganzen Umgebung vollkommen bekannt. Das ganze untere Erdgeschoß bildete das Decorationsmagazin als ein einziger ungetheilter, die ganze Länge des Hauses durchziehender Raum, zu welchem Zweck heutzutage es noch in Gebrauch ist, während die oberen Räume, in denen sich unser Atelier befand, sowie das ganze übrige Haus in eine Caserne verwandelt worden sind. In Folge dieser letzten Einrichtung wurde das Haus vielfach innen und außen durch allerhand Zweckbauten und Flickereien unangenehm entstellt. Vor demselben lag ein sehr großer Hof, in welchem sich die Thurn und Taxissche Fahrpost
Band 9, Seite 41
Kleiner Rahmhof
Papageigasse 5 | Papageigasse 7 | Mainzergasse 16
I.251
Mai 1860
[Die Seiten 41 bis 45 sind in schwer leserlicher Handschrift verfasst S. E.]
Stößt mit seiner hinteren Gartenmauer an das Schindergäßchen und bildet nebst einem Pavillon und sonstigen Hinterbauten einen Theil [...] dieses Gäßchens.
Ein Thor öffnet sich als Einfahrt in dem kleinen Gäßchen vom Hexenplätzchen in der Mainzergasse, und der vordere Theil des Hauses endlich liegt mit seiner ziemlich langen Hauptseite in der Papageigasse.
In den älteren Kaufbriefen wird das Haus stets als in der Mainzergasse liegend bezeichnet, und es scheint demnach der obenerwähnte Eingang vom Hexenplätzchen aus die Haupteinfahrt gewesen zu seyn. Die nach der Papageigasse hin gelegene Seite des Hauses gehört ihrer Erbauung nach in das vorige Jahrhundert. Durch das Thor, welches unter dem Hause durchführt, gelangt man in einen geräumigen Hof, der auf der Stelle als aus dem 17ten Jahrh. stammend von dem Kundigen erkannt wird, eine Wahrnehmung, welche sich bei mir
Band 9, Seite [44]
nah an einem verzierten eisernen Haken an einem Tragstein angebracht ist, s. Abb. V. [R0640]
Der zweite Hof zeigt uns die Hintergebäude, die wahrscheinlich im vorigen Jahrh. erbaut wurden, in welcher Zeit auch der Garten renovirt wurde und der darin befindliche Pavillon (gegenwärtig im Abbruch, 19. Mai [1860]) entstand.
Daneben befindet sich unter einem Schoppen eine in das Schindergäßchen führende Thür mit der Jahreszahl 1692, s.d. Schindergäßchen; vielleicht wurde in jenem Jahr ein Stück zu dem Garten gekauft und bei dieser Gelegenheit die Mauer mit der Thür aufgeführt. Ein Wappen fand ich nirgends. Ueber dem Thor zu der Papageigasse scheint der Schlußstein ein solches oder eine Jahreszahl getragen zu haben, allein er wurde später glatt gehauen, wahrscheinlich als das Haus in andere Hände kam. Für seine Zeit war es ein Prachtbau in jeder Beziehung, das geht allein schon aus der mit kürzeren Worten angegebenen Beschreibung
Band 9, Seite 47
Kleiner Rahmhof
1716
Kleiner Rahmhof
Mai 1860
Das Haus gehörte bis zum Jahr 1716 den drei Kindern zweiter Ehe des weiland Joh. Erasmus v. Klettenberg Wildeck, dem Stammvater des Frankfurter Geschlechts derer von Klettenberg.
Ueber das Geschlecht derer von Klettenberg siehe die Stammtafel in „Reliquien des Fräulein v. Klettenberg von Dr. Lappenberg, Hamburg 1849. Rauhes Haus.
Sophia Eleneone [Eleonore?] v. Klettenberg (verheirathet Saltzer)
Sophia Maria Gerth v. Klettenberg (verheirathet v. Zerrin)
Friedrich August v. Klettenberg, Fürstl. Wildeck‘scher Regierungsrath und Kanoniker)

Die beiden erstgenannten Schwestern verkaufen an ihren Bruder jede ihren Drittheil an dem Stammhause für 2.333 fl. 40 xer, zusammen also zwei Drittel für 4.667 fl. 20 xer. laut vorangegangener väterlicher Verordnung vom 9. April 1715.
In dieser Verordnung wird das Haus „zum kleinen Rahmhof“ genannt und als in der Mainzergasse belegen bezeichnet. „Das Wohnhaus sammt Garten, Scheuern, Tapeten und guldenem Leder“.
Die Beglaubigungs-Urkunde dieses Verkaufes ist von den drei Geschwistern unterzeichnet nebst dem beigedruckten Siegel, Fig. 1, sodann kommt als Zeuge zur Unterschrift:
Carl Heinrich v. Klettenberg und Wildeck, des Heil. Grabes zu Jerusalem Ordensritter, nebst beigedrucktem Siegel, Fig. 2.
Der Verkauf geschah 1716.
Band 9, Seite 51
Papagei, grosser
Papageigasse 1
I.253
Mai 1860
Das Haus stößt nach hinten in das kleine Gäßchen, welches von der Mainzergasse hereinzieht und hat daselbst einen Hinterbau mit Ausfahrt durch ein mit einem Rundbogen überdecktes Thor. Neben diesem Thor im Hofe ist ein alter, jetzt verschlossener Ziehbrunnen, in dem gegenwärtig eine Pumpe steht; der Stein, welcher die Rolle hält, ist jedoch erhalten, er trägt die Jahreszahl 1603 und die Buchstaben AB [MZ_9-3] auf einem Schild.
An der Hausthüre in der Papageigasse als Thürklopfer ein massiver messingner Adler, der einen Ring im Schnabel hält. Er sitzt mit ausgebreiteten Flügeln, die Thür selbst ist schön gekehlt in Holz und von ungeheurer Dicke. Das Wappen in dem Gitter über der Hausthüre in der Papageigasse, welches von zwei Löwen gehalten wird, gehört der Familie de Neufville, und dieses Haus erscheint im Jahr 1747 im Besitz eines Herrn Rath de Neufville.
Als vor einigen Jahren das Haus von der Familie De Neufville verkauft wurde, ließ dieselbe das Gitter herausnehmen und in dem neuen Hause auf dem Hirschgraben verwenden, wodurch es erhalten bleibt. s. Kleiner Rahmhof, Papagaigasse.
Unter dem Ueberhang des ersten Stocks befinden sich einige schöne Tragsteine aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts.
Das Hintergebäude links, welches in das kleine Gäßchen am Hexenplätzchen stößt, trägt ebenfalls ein altes Aussehen zur Schau und ist beinahe noch ganz im Originalcharakter erhalten. Beifolgende Abb. [R0648] einer sichtbar gewordnen Balkenverbindung gibt einen Begriff von dem früheren Aussehen
Band 9, Seite 69
Städtische Reitbahn
16. Juni 1873
Heute wurde der Anfang mit dem Abbruch dieses wirklich schönen und geschmackvollen Gebäudes das im Jahr 1755 durch den Architekten Wicker erbaut wurde, gemacht und zwar in einer Weise, die einem jedem, der nur irgend Sinn für das Schöne hat, die Haut schaudern machen muß. Die massiven Thorpfeiler wurden umgestürzt, so daß einer in 21 Stücke zerbrach.
Band 10, Seite 243
Kleiner Rahmhof
Schneidwallsgässchen | Schindergäßchen
I.251
[kein Datum]
Unter der rundbogigen Thüre eines Hauses oder Stalls die Jahreszahl 1692. Das Gäßchen trägt in seiner ganzen Erscheinung unverkennbar alte Spuren und gibt ein Bild des Aussehens der Gassen in der Nähe der Stadtmauern in früherer Zeit.
s. Papagaigasse 7. 5. dessen Hintergebäude es sind.
Band 11, Seite 1
Grosser Taubenhof
Taubenhofgasse 12
E.182
8. März 1856
Taubenhof.
Am 1ten März begann der Abbruch der alten Bauten des Taubenhofs, und was mir darüber bei demselben kundgeworden, beeile ich mich hier unter dem noch frischen Eindruck niederzulegen. Die Häuser stammen aller Wahrscheinlichkeit nach aus dem Ende des 16ten Jahrh., was die flachen Segmentstürze über den Fenstern und Thüren beweisen; dieselben tragen die durchschneidenden Stäbe und Schrägungen jener Zeit.
An dem einen Giebel, welcher wie sämmtliche Bauten den untersten Stock, das Erdgeschoß ausgenommen, ganz mit Schiefersteinen bekleidet sind, finden sich die Steine in Ornament geschnitten, wie dieselbe Form auch an den im Jahr 1586 erbauten Kühhornshofgebäuden vorkommen. Der Unterbau bei allen ist massiv von Stein erbaut, auf den Ecken mit Bindern von Basalt. Im Inneren finden sich mehrere mit Spitzbogen überwölbte Thüren, eine im ersten Stock und eine im Parterre. Die beiden Treppenthürmchen schließen zierliche steinerne Wendeltreppen ein, und an den Thüren finden sich hier und da reich verzierte Schloßbleche.
Die Wetterfahne auf dem Haupthaus trägt einen Hahn.
Matth. 26,34. als Inschrift.
Bei der im Jahr 1834-35 vorgenommenen Hauptreparatur wurde in der hinteren Zwingermauer das große Einfahrtsthor, welches mit einem Spitzbogen überwölbt war, zur Hälfte abgetragen. Bei dieser Gelegenheit
Band 11
24. November 1873
Am deutlichsten wird die ganze Localität aus der vor einigen Monaten vor dem Abbruch der noch übrigen Gebäude des kleinen Taubenhofes und den Mauern in der Kastenhospitalsgasse angefertigten Vogelschau zu ersehen seyn und verweise ich auf diese Abbildung [R0158], welche die ganze Gegend erschöpfend behandelt.
Band 11, Seite 7
Kastenhospitalshof
Taubenhofgasse 10
E.183a
April 1873
wurde das Dach über dem Thore des alten Lagerhauses entfernt und einige Fenster größer gebrochen, wodurch das Haus seinen Originalcharacter, den es sich bis dahin bewahrt hatte, einbüßte; auch fiel bei dieser Gelegenheit der alte Hollunder, welcher neben dem Treppenthürmchen stand. Die Zeichnung giebt das Haus noch unverändert. Im Jahr 1628 hat dasselbe schon gestanden, wie der Merian‘sche Plan ausweist.